Der Schützenverein Geringhusen-Setlage-Ostwie
Früher...
In Freren gab es ursprünglich nur einen Schützenverein, der seit 1722 als „Schützengesellschaft des Kirchspiels Freren“ nachweisbar ist. Ein kleines silbernes Schildchen an der Königskette gilt als Gründungsurkunde für diesen Verein, zu dem die unverheirateten Männer des Kirchspiels Freren ohne Andervenne gehörten.
Über die Reihenfolge der Könige geben die einzelnen Schilder an der Kette Auskunft. So errangen z.B. im Jahr 1766 ein Hermanus Lucas Robben und 1830 ein Jan Henrich Lücken die Königswürde.
Das Schützenfest fand - mit Rücksicht auf die Hollandgänger - im Januar statt und zwar an einem Werktag mit Nachfeier am folgenden Sonntag
1834 trennten sich die Bürger der Stadt Freren und die Bewohner der Bauerschaften „freundschaftlich“. Es entstanden zwei getrennte Schützenvereine: die „Schützengesellschaft der Stadt Freren“ und der „Schützenverein der Landbewohner“. Bei der Trennung ging es zum einen darum, dass das Schützenfest nach Ansicht der „Bürger“ zu groß wurde und deshalb Ruhe und Ordnung des Festes nicht mehr gewährleistet seien. Zum anderen konnte man sich auch nicht auf den Termin des Schützenfestes einigen: Die Landbewohner wollten beim Januartermin bleiben, die Bürger plädierten für den Monat Juli. Der Antrag der Bürgersöhne auf Trennung des Vereins wurde von der Königlichen Landdrostei Osnabrück am 24.01.1834 genehmigt. Die Königsplaketten wurden nach der jeweiligen Herkunft auf die beiden Vereine verteilt. Der silberne Vogel mit der Kette ging an die Gruppe der Landbewohner; die Fahne ging in das Eigentum der „Bürgersöhne“ über.
Um die Jahrhundertwende konnte man auf dem Schützenfest der Landbewohner für zehn Pfennig ein Glas Bier und für fünf Pfennig einen Schnaps kaufen. Das Schützenfest fand nach wie vor im Januar statt. Ein Festkomitee sorgte für den reibungslosen Ablauf beim Scheibenschießen und bei den sich daran anschließenden Lustbarkeiten. Es wurde bei Carl Stüve gefeiert, auf dem Lüns'schen Hof oder beim Wirt Dahm.
Von 1915 - 1920 fand wegen des ersten Weltkrieges kein Schützenfest statt. Auf einer Versammlung Weihnachten 1920 wurde beschlossen, das Schützenwesen neu zu beleben. Das Fest wurde in den Monat Mai verlegt und ein Vorstand gewählt. Im Jahr darauf wurde beschlossen, dass sich künftig auch Verheiratete am Königsschießen beteiligen dürfen; dadurch stieg die Mitgliederzahl des Vereins erheblich an.
Am 14. Mai 1922 fand das Jubelschützenfest zur 200 Jahrfeier auf Holtkamps Wiese als wahres Volksfest statt; König war Heinrich Kruip. Am 04.05.1939 fand das letzte Schützenfest vor Ausbruch des Krieges beim Gastwirt Ferdinand Dahm statt.
Nach dem Krieg fand das erste Schützenfest wieder 1947 statt - wegen der Vorschriften der Militärregierung fanden die Menschen sich als „Dorfgemeinschaft“ zum „Heimatfest“ zusammen, auf dem das Schießen nur mit einer Armbrust erlaubt war. Ab 1950 durfte mit einem Luftgewehr geschossen werden.
...und Heute
In den folgenden Jahren blühte das Vereinsleben wieder auf. Ab 1964 feierten die Schützenbrüder an einem Sonntag mit der gesamten Bevölkerung; am folgenden Montag waren sie unter sich, um den König auszuschießen. Ab 1967 wurde auf einen Adler geschossen.
lm Jahre 1972 wurde ein großes Jubelschützenfest zum 250 jährigen Bestehen des Schützenvereins gefeiert. Beim Wettstreit der Schützenkönige wurde Bernhard Janning Ehrenkönig (Kaiser). Außerdem wurde der 87-jährige Heinrich Kruip als Jubiläumskönig geehrt (war vor 50 Jahren Schützenkönig).
Ab 1978 trugen die Schützenbrüder Uniform und 1987/88 wurde in Verbindung mit der Frerener Schützengesellschaft an der Oststraße ein Schützenhaus mit Schießständen und Nebenräumen errichtet - sehr viel in Eigenleistung.
In den Fällen, in denen der Schützenkönig aus dem Fastabend Geringhusen kommt, gibt es seit Jahren einige besondere Traditionen und Beschlüsse, die den gesamten Fastabend betreffen.
So sitzt an dem Montag, an dem der König ausgeschossen wurde, abends der gesamte Fastabend mit am Thron. Die Jugend von Geringhusen hat zuvor den Bogen beim alten König abgeholt und beim neuen König aufgehängt.
Seit 1969 zahlt jedes Geringhusener Schützenvereinsmitglied das sog. Königsgeld, wenn ein Mitglied des Fastabends Geringhusen die Königswürde errungen hat. Das Geld dient dem Schützenkönig zur teilweisen Bestreitung seiner Kosten.
Alle Schützenvereinsmitglieder aus Geringhusen sind einige Zeit nach dem Schützenfest vom Schützenkönig zum „Scheibe wegbringen“ eingeladen; dann wird eine rot-weiß-schwarze Zielscheibe mit Jahreszahl am Haus des Königs aufgehängt - mit anschließendem Umtrunk natürlich.
Folgende Schützenkönige kamen bisher aus Geringhusen: